Autorin der Daimonen-Bücher

Bibliothek

Die Bibliothek zeigt eine Auswahl von Micha Pansis Lieblingsbüchern geordnet nach Genres. Innerhalb der Genres sind die Titel alphabetisch nach Autor von unten nach oben sortiert. Daher bedeutet die Reihenfolge keine Wertung.

Die Kommentare zu den Büchern sind Micha Pansis persönliche Meinung und erheben keinen Anspruch darauf, allgemeingültig zu sein. Die Bibliothek soll dazu dienen, den einen oder anderen Lesetipp weiterzugeben.

Fantasy

Wagner

Autor: Karl Edward Wagner

Titel: Gods in Darkness — The Complete Novels of Kane sowie alle weiteren Kane-Erzählungen.

Auf deutsch erschienen als Das Buch Kane und Kane, der Verfluchte. Die Übersetzung ist miserabel.

Die grauenvolle deutsche Übersetzung hat sicherlich dazu beigetragen, dass dieser großartige Autor in unserem Sprachraum nie den verdienten Ruhm fand. Nicht genug damit, dass Wagners ausgefeilte Sprachkunst zu einer Art Kindergartendeutsch herabgewürdigt wird, seine Texte wurden auch noch grob zensiert und gekürzt, so dass sie stellenweise ihren Sinn verlieren. Armer Karl Edward Wagner! Arme deutsche Leserschaft!

Mit seinem Helden Kane ist Karl Wagner eine unvergessliche Figur gelungen. Kane ist ein Bösewicht, ein Ungeheuer, ein Staatsmann und Krieger, der sich auf dem Schlachtfeld der Intrigen ebenso auskennt wie im Kriegshandwerk. Ein Bösewicht als Hauptprotagonist eines Buches ist mir seit Kane in der Fantasy-Literatur nicht wieder begegnet.

In grauer Vorzeit wird Kane zur Strafe für seine Untaten von einem Gott mit dem Fluch der Unsterblichkeit belegt. Weise erkennt der Autor, dass ewiges Leben keine Gabe, sondern eine bittere Strafe ist. Wagner beschreibt Kane feinfühlig und stellt diese eigentlich übermenschliche Figur glaubwürdig dar. Beim Lesen lernt man Kane lieben, obwohl er kein netter Mensch ist. Man liebt ihn gerade deswegen. Es ist ein einziges Vergnügen mitzuerleben, wie Kane sowohl seine Gegner wie seine Verbündeten belügt, betrügt, gegeneinander ausspielt oder einfach umbringt, wenn es seinen Plänen dient. Karl Edward Wagners Erzählungen stecken voller schwarzem Humor. In seiner düsteren, wortgewaltigen Sprache erweckt Wagner ein ganzes Universum zum Leben. Er bietet Action, Pathos, grandiose Schlachten, eine bunte Fantasy-Welt, spannende Geschichten und lebendige Charaktere. Seine Bücher gehören für mich zum Besten, was ich jemals an Fantasy gelesen habe.


Tolkien

Autor: John Ronald Reuel Tolkien

Titel: The Lord of the Rings.

Auf deutsch erschienen als Der Herr der Ringe.

Jaja...


Preußler

Autor: Otfried Preußler

Titel: Krabat.

Otfried Preußler ist ein legendärer Kinderbuchautor.

Seine Bücher sind auch für Erwachsene zugelassen.


G. R. R. Martin

Autor: George R. R. Martin

Titel: A Song of Fire and Ice — A Game of Thrones, A Clash of Kings, A Storm of Swords.

Auf deutsch erschienen als Das Lied von Eis und Feuer. Der folgende Kommentar bezieht sich auf die ersten sechs Bände.

George R. R. Martins Fantasy-Welt erinnert an das mittelalterliche England, mit Rittern, Knappen, Prinzessinnen und allem, was dazugehört. Die konventionelle Feudalgesellschaft in den Romanen bietet wenig Neues, was Martins Saga aus der Masse heraushebt, sind seine Figuren und die komplexe Geschichte.

Das Lied von Eis und Feuer bietet wunderbare Beschreibungen und schmissige Dialoge. Eine schriftstellerische Meisterleistung sind manche der Sex-Szenen. George R. R. Martin schafft es, sexuelle Akte deutlich zu beschreiben, ohne dabei peinlich zu werden. Diese Qualitäten lassen einen über manche Mängel seiner Bücher hinwegsehen, wie seine übertriebene Langatmigkeit und die schlecht recherchierten Details: Bauwerke, die statisch unmöglich sind, wie zum Beispiel das Pferdetor der Stadt der Reiterlords. Man muss kein Bildhauer sein, um zu merken, dass dieses Ding sofort zusammenkrachen würde. Die medizinischen Probleme der Kranken und Verwundeten sind oft falsch geschildert, die Kampfszenen sind dilettantisch dargestellt, und seltsamerweise wissen die Protagonisten stets die genaue Uhrzeit, auch nachts im Wald, obwohl nirgendwo so etwas wie eine Uhr erwähnt wird. Bei Sätzen wie "Wir treffen uns eine Stunde nach Mitternacht" habe ich mich gefragt, ob die Leute denn digitale Armbanduhren tragen.

Trotzdem erheben die lebendigen, vielschichtigen Charaktere, die Martin entwirft, Das Lied von Eis und Feuer zu einem herausragenden Werk der Fantasy-Literatur.


Howard

Autor: Robert E. Howard

Titel: The Conan Chronicles.

Auf deutsch erschienen in verschiedenen Sammelbänden.

Viele Autoren haben sich an der Figur Conan versucht, aber kaum einer schrieb so gut und glaubwürdig wie Conans Vater Robert E. Howard. In seinen Erzählungen begegnen wir keinem tumben Barbaren, der grunzend das Schwert schwingt, sondern einem durchaus menschlichen Charakter.

Im Alter von nur dreißig Jahren beging Robert E. Howard Selbstmord. Heute noch streiten sich die Biographen über seinen Geisteszustand und bieten Erklärungsversuche an, warum Howard sich das Leben nahm. Irgendwo habe ich gelesen, Howard selbst habe einmal behauptet, es gäbe Conan tatsächlich und er spreche zu ihm aus einer anderen Dimension. Seine einzige Leistung sei es, die Abenteuer aufzuschreiben. Ich weiß nicht, ob es stimmt, dass Howard das so empfunden hat, aber wenn man die Geschichten liest, kann man sich das ganz gut vorstellen.


Asprin

Autor: Robert Asprin

Titel: Another Fine Myth; Myth Conceptions; Myth Directions; Hit or Myth; Mything Persons; M.Y.T.H. Inc. Link.

Die ersten paar Bände von Robert Asprins Fantasy-Parodie waren wirklich witzig. Besser als Terry Pratchett. Die Bücher sind auch auf deutsch erschienen, aber es dürfte unmöglich sein, die Wortspiele dieses Autors zu übersetzen.


Alexander

Autor: Lloyd Alexander

Titel: The Prydain Chronicles — The Book of Three, The Black Cauldron, The Castle of Llyr, Taran Wanderer, The High King.

Die deutsche Erstausgabe erschien unter dem Titel Tarans Abenteuer, gegliedert in fünf Bände, in der hervorragenden Übersetzung von Otfried Preußler.

Lloyd Alexander gilt als Kinderbuchautor. Seine Geschichten um den Hilfsschweinehirten Taran stammen aus Zeiten, in denen es Fantasy als eigenständiges Genre noch nicht gab. Die Taran-Bücher sind an die walisische Mythologie angelehnt, aus der Lloyd Alexander einige Sagengestalten übernimmt, wie Arawn, den gehörnten König und Fürsten des Todes. Alexander verwebt die alten Legenden zu einer dichten Fantasy-Welt. Die Schicksale der Charaktere gehen zu Herzen, und wer am Ende von Band fünf nicht weint, der hat wahrscheinlich kein Herz.

Horror

Autor: Peter Straub

Titel: Ghost Story.

Auf deutsch erschienen als Geisterstunde.

Bevor Peter Straub Stephen Kings Vasall wurde, hat er tatsächlich eigene, sehr gute Bücher geschrieben. Ghost Story ist sein bestes.


Autor: Edgar Allan Poe

Titel: Das Gesamtwerk.

Seltsamerweise gibt es bis heute keine wirklich gelungene Verfilmung eines Werks von Edgar Allan Poe. Mir fällt jedenfalls kein Film ein, der Poes düsteren, ergreifenden Geschichten gerecht geworden wäre. Dabei sollte man annehmen, die Filmemacher würden sich auf diese Stoffe stürzen. Poes Erzählungen sind nicht nur meisterlich geschrieben, sondern auch sagenhaft spannend.

In den Sechzigerjahren produzierte der amerikanische Filmemacher Roger Corman eine Reihe von Edgar Allan Poe Spielfilmen, darunter Die Maske des roten Todes, Lebendig begraben oder Grube und Pendel. Besonders bemerkenswert war eine psychedelisch bunte Version von Der Untergang des Hauses Usher mit dem unsterblichen Vincent Price als Roderick Usher in der Hauptrolle. Das Drehbuch schrieb der SF-Autor Richard Matheson (I am Legend, auf deutsch als Ich bin Legende erschienen, siehe unten). Alle diese Filme wirken eher komisch als gruselig. Eine Interpretation von Der Rabe wurde sogar als Parodie produziert. In Der Rabe bekam ein junger Schauspieler seine erste Rolle, der später zum Weltstar wurde: Jack Nicholson, hier angetan mit Federhütchen und Strumpfhosen. Mit dabei ist auch der großartige Peter Lorre und natürlich Vincent Price.

Die Faszination von Edgar Allan Poe in einem Film einzufangen ist vielleicht unmöglich. Die Schrecken, die er beschreibt, entstammen seiner inneren Welt.


Autor: Richard Matheson

Titel: I am Legend.

Auf deutsch erschienen als Ich bin Legende.

Soll man ihn nun bei Science Fiction oder Horror einordnen? Die Grenzen sind hier fließend. Fest steht, dass Richard Matheson ein Meister ist, und I am Legend ist sein Meisterwerk. Das Buch wurde auch verfilmt unter dem Titel The Omega Man, mit dem schlecht gelaunten Charlton Heston in der Hauptrolle.


Autor: Howard Phillips Lovecraft

Titel: Das Gesamtwerk.

Nicht minder verschroben als Poe war sein talentiertester Nachfolger, H.P. Lovecraft. Er führte das Dasein eines Sonderlings, der sich in seinen eigenen vier Wänden verkroch und mit der Außenwelt bloß schriftlich verkehrte. Zeit seines Lebens erschien nur ein einziges Buch von ihm, Schatten über Innsmouth. Daneben veröffentlichte er Kurzgeschichten in Zeitschriften.

Lovecraft war der Erfinder einer neuartigen Form des Grauens, das er aus der Tiefe seiner Seele schöpfte. Unmenschliche, vorzeitliche Wesen und Gottheiten, die in der Verborgenheit lauern, schleichen sich in das Leben seiner Helden, die ihre Erlebnisse meist nicht unbeschadet verwinden. Lovecraft führte eine kosmische Dimension in die Horror-Literatur ein. Niemand beschreibt die Schrecken des Unbekannten eindrücklicher als er.

Auch heute noch lesen sich die meisten von Lovecrafts Erzählungen so spannend, dass man die Bücher kaum aus den Händen legen kann.


Autor: Ira Levin

Titel: Rosemary's Baby; The Stepford Wives und andere.

Auf deutsch erschienen als Rosmaries Baby; Die Frauen von Stepford.

Anhand von Levins Buch Rosemary's Baby drehte Roman Polanski seinen gleichnamigen Film. Der Film ist großartig, das Buch ist noch besser.

In Die Frauen von Stepford verdreht Ira Levin den männlichen Traum von der vollkommenen Frau zu einem grauenvollen "Was wäre wenn"-Szenario. Diese Geschichte ist so verblüffend, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Das Buch hat nur wenig mit der gleichnamigen läppischen Komödie gemein, die vor einiger Zeit die Kinos heimsuchte.


Autor: Robert Bloch

Titel: Psycho; Lori und andere.

Auf deutsch unter den gleichen Titeln erschienen.

Robert Bloch schrieb den berühmten Roman, nach dem Alfred Hitchcock seinen wahrscheinlich berühmtesten Film drehte.


Autor: Clive Barker

Titel: The Books of Blood, Volume 1 — 3 und 4 — 6.

Auf deutsch erschienen als Das Buch des Blutes, 1 — 6.

Mit seinen ungewöhnlichen Kurzgeschichten läutete Clive Barker Mitte der Achtziger Jahre eine neue Ära in der Horror-Literatur ein. Bis heute gibt es im Horror-Genre nichts Vergleichbares. Leider erreichte Barker in seinen späteren Werken nie wieder die Maßstäbe, die er selbst mit seinen Büchern des Blutes gesetzt hatte. Vielleicht hat ihm das viele Geld, das er verdient hat, die Alpträume ausgetrieben.

Krimi

Autor: Rex Stout

Titel: Alle Nero-Wolfe-Romane.

Manchmal habe ich keinen Appetit auf einen schweren literarischen Braten, dann möchte ich ein leichtes, knuspriges Häppchen und greife mir einen Roman von Rex Stout aus dem Regal. Am liebsten einen, den ich erst zwei- oder dreimal gelesen habe, und nicht schon zehnmal wie meine Lieblingsgeschichten Blutige Blaubeeren oder Der rote Bulle. Rex Stouts exzentrischer Detektiv Nero Wolfe, der zu fett und zu faul ist, um sein Haus zu verlassen und sein charmanter Assistent Archie Goodwin sind immer wieder eine Freude.


Autor: Gregory Mcdonald

Titel: Alle Fletch-Romane.

Gregory Mcdonalds Fletch-Romane sind witzig, geistreich und spannend und erheblich besser als die Verfilmungen.


Autor: Maurice Leblanc

Titel: Alle Arsène-Lupin-Erzählungen

Mit Arsène Lupin schuf Leblanc den Prototypen des charmanten Gentleman-Verbrechers. Beim Lesen ist man stets auf Arsène Lupins Seite und drückt ihm bei seinen Diebstählen die Daumen.


Autor: Tony Hillerman

Titel: Alle Jim-Chee/Joe-Leaphorn-Romane.

Die Krimis von Tony Hillerman sind etwas ganz Besonderes, auf ihre eigene Weise haben sie einen Hauch von Fantasy an sich. Der Schauplatz von Hillermans Geschichten sind die Indianerreservate im Süden der Vereinigten Staaten; seine Helden sind Peace Officer der Navajo Tribal Police — Jim Chee und Joe Leaphorn, zwei Navajo-Indianer, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Der junge Jim Chee hat es sich in den Kopf gesetzt, neben seiner Polizeiarbeit ein indianischer Schamane zu werden. Das klappt allerdings nicht ganz so, wie er sich das vorstellt.

Die Kluft zwischen indianischen Traditionen und dem modernen Amerika schildert Hillerman witzig und scharfsinnig. Beim Lesen seiner Bücher lernt man eine Menge über die indianische Kultur und Lebensart, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es so etwas wie "die Indianer" nicht gibt. Die Stammesvölker sind so verschieden wie Tag und Nacht und können sich oft gegenseitig nicht ausstehen, und das seit ein paar Tausend Jahren.

Tony Hillermans Romane stecken voller Liebe zu Land und Leuten. Er erweckt die großartigen Landschaften New Mexicos beinahe greifbar zum Leben. Beim Lesen wünscht man sich, man wäre dort, und irgendwann ist man soweit, dass man glaubt, man sei tatsächlich dort gewesen.


Autor: Carl Hiaasen

Titel: Double Whammy; Tourist Season; Native Tongue; Skin Tight und andere.

Auf deutsch erschienen als Dicke Fische, Krumme Hunde, Tourist Season, Unter die Haut und so weiter.

Ich habe selten beim Lesen eines Krimis so gelacht, wie bei Carl Hiaasen


Autor: Dashiell Hammett

Titel: Das Gesamtwerk.

Der Großmeister aller Großmeister der Kriminalliteratur. Mit seinem Helden Sam Spade schuf Hammett den Archetypen des "hard boiled detective". Auch heute noch lesen sich Hammetts Geschichten packend und schmissig.


Autorin: Liza Cody

Titel: Bucket Nut; Monkey Wrench.

Auf deutsch erschienen als Was sie nicht umbringt... und Eva sieht rot.

Liza Cody schrieb zahlreiche Romane über ihre Detektivin Anna Lee, von denen ich keinen einzigen zu Ende gelesen habe, weil sie mich langweilten. Nicht so ihre (wenigen) Geschichten um die Schwergewichts-Catcherin Eva Wylie, die mich restlos begeisterten.


Autor: Gilbert Keith Chesterton

Titel: Alle Pater-Brown-Erzählungen.

Der Klassiker und immer wieder eine Freude zu lesen.


Autor: Lawrence Block

Titel: Das erste Dutzend der Matthew-Scudder-Romane.

Blocks Detektiv Matthew Scudder ist eine faszinierende Figur. Durch die frühen Romane hinweg versucht er, seine Alkoholsucht zu besiegen, tritt den Anonymen Alkoholikern bei und findet dann langsam ins Leben zurück. Man leidet mit ihm, will, dass er es schafft.

Die Geschichten an sich sind fast unerträglich spannend. In einer düsteren, eindringlichen Sprache erweckt Block die Straßen New Yorks zum Leben, wie man sie noch nie gesehen hat und beschwört Bilder herauf, die man nicht mehr vergessen kann.

Leider war der letzte Scudder-Roman, den ich gelesen habe, Hope to Die, eine herbe Enttäuschung. Damit dürfte diese suchterzeugende Serie beendet sein. Auch die restlichen Werke des Extrem-Vielschreibers Lawrence Block kann ich niemandem empfehlen.

Sachbücher

Autor: Paul Watzlawick

Titel: Anleitung zum Unglücklichsein.

Ein Muss für alle, die sich manchmal unglücklich fühlen und ein paar Kniffe dazulernen wollen, wie man wirklich unglücklich wird. Watzlawicks Tipps, wie man sich selbst und andere in den Wahnsinn treibt, klappen einwandfrei.

Auch die anderen Bücher von Paul Watzlawick (Wie wirklich ist die Wirklichkeit?, Gebrauchsanweisung für Amerika und so weiter) sind ein Lesevergnügen.


Autor: Ludwig Reiners

Titel: Stilfibel. Der sichere Weg zum guten Deutsch. Stilkunst.

Neben all den vielen Schreibratgebern im Handel, die behaupten, aus jedem Analphabeten einen Weltklasse-Autor machen zu können, sind Ludwig Reiners Bücher eine Erlösung. Und mehr noch: Sie sind hilfreich.

Ludwig Reiners' Stilfibel stammt aus dem Jahre 1951. Manche seiner Beispiele wirken heute antiqiert, sind jedoch dadurch umso lustiger zu lesen. Reiners kämpft gegen das Beamtendeutsch an und zeigt wahre Satzungetüme, deren Sinn und Inhalt kein Mensch begreift. Selbstverständlich erklärt Reiners auch, wie man es besser macht. Für alle, die gelegentlich etwas schreiben wollen oder müssen, sind Reiners Ratschläge nützlich, ob es sich nun um Aufsätze, Geschäftsbriefe oder Gedichte handelt. Die meisten seiner Anregungen und Regeln besitzen zeitlose Gültigkeit.

ScienceFiction

Autor: John Wyndham

Titel: The Day of the Triffids.

Auf deutsch erschienen als Die Triffids.

Warum dieser spannende Roman noch nicht ein dutzend Mal verfilmt wurde, ist mir ein Rätsel. Die Triffids sind intelligente Pflanzen, deren Sporen aus dem All auf die Erde regnen, wo sie sich munter vermehren und die Menschheit allmählich von der Spitze der Nahrungskette verdrängen. Das wäre vielleicht gar keine so üble Idee...


Autor: Theodore Sturgeon

Titel: Das Gesamtwerk.

Sturgeon ist ein Autor, der mehr Wert auf Inhalte denn auf technische Spielereien legt.

 


Autoren: Arkadi und Boris Strugatzki

Titel: Die bewohnte Insel; Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein; Montag beginnt am Samstag; Die zweite Invasion der Marsianer; Das Experiment und andere.

Arkadi und Boris Strugatzki stammen aus Russland und schrieben die meisten ihrer phantastischen Romane und Erzählungen in Zeiten, als der eiserne Vorhang Ost und West trennte. Die Auswirkungen totalitärer Staaten sind denn auch ein wiederkehrendes Thema in ihrem Werk, das sie jedoch stets überraschend verarbeiten. Ihre Geschichten sind amüsant, hintergründig und von einer beschwingten Leichtigkeit. Nachdem ich begeistert Die bewohnte Insel verschlungen hatte, las ich im Laufe der Jahre viele weitere Strugatzki-Bücher, und ich kann mich an keines erinnern, das mir nicht gefallen hätte.


Autor: Robert Sheckley

Titel: Alle Kurzgeschichten und Romane aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren.

Auf deutsch erschienen diese Kurzgeschichten in den beiden Sammelbänden Das große Robert Sheckley Buch und Das zweite Robert Sheckley Buch.

Robert Sheckleys Kurzgeschichten aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren kann man nur als großartig bezeichnen. Er sprüht vor umwerfenden Ideen, vor Witz und Einfallsreichtum. Diese Science-Fiction-Storys lesen sich heute noch so unverbraucht wie am ersten Tag ihres Erscheinens. Besser kann man es nicht machen.


Autor: Stanislaw Lem

Titel: Sterntagebücher; Solaris; Der futurologische Kongress; Der Unbesiegbare; Die vollkommene Leere und weitere.

Stanislaw Lem ist eine Ikone der phantastischen Literatur. Sein sprachliches Können ist herausragend, und seine Einfälle sind oft so verblüffend, dass man beim Lesen laut herauslacht. Trotzdem ist Lem kein Humorist, sondern ein intellektueller Autor. Er studierte Medizin, Philosophie, Methodologie der Wissenschaft und Kybernetik, und das merkt man.

Die Sterntagebücher sind eines seiner unterhaltsamsten Werke. In mehreren Kurzgeschichten schildert er die Abenteuer des Raumfahrers Ijon Tichy, der es im Weltall wahrlich nicht leicht hat. In einer Geschichte gerät Ijon Tichy in eine Zeitschlaufe und begegnet sich selbst vom Vortag. Weitere Ijon Tichys folgen, die sein Raumschiff bevölkern und sich mit sich streiten, bis die Lage immer hoffnungsloser wird. Diese großartige Erzählung vergisst man nicht so schnell wieder.


Autor: Robert A. Heinlein

Titel: Stranger in a Strange Land; Starship Troopers.

Auf deutsch erschienen als Fremder in einem fremden Land; Sternenkrieger (neuerdings im Zuge der Anglikanisierung auch als Starship Troopers erhältlich).

Robert A. Heinlein war ein umstrittener Autor. Starship Troopers löste bei seinem Erscheinen einen Sturm der Entrüstung aus, der bis heute nicht verebbt ist. Der Roman wurde als faschistoid und gewaltverherrlichend angeprangert. Das ist ganz richtig, das ist er auch.

Starship Troopers ist mein Lieblingsbuch von Heinlein. Die Geschichte dieser vollkommenen Militärdikatur in der Zukunft regt zum Nachdenken an. Die noch nicht so alte Verfilmung von Starship Troopers kann man sich sparen, das Buch ist es auch heute noch wert, gelesen — nein, verschlungen — zu werden.


Autor: Anthony Burgess

Titel: A Clockwork Orange.

Auf deutsch erschienen als Uhrwerk Orange und später Clockwork Orange.

Clockwork Orange ist Anthony Burgess' kürzestes und bestes Buch. Man mag kaum glauben, dass Clockwork Orange vom selben Autor verfasst wurde wie Der Fürst der Phantome, in dem Burgess 870 Seiten lang mit pseudo-literarischem Geschwafel langweilt. Clockwork Orange ist tatsächlich ein Meisterwerk.


Autor: James Graham Ballard

Titel: High-Rise; Concrete Island; Crash; Low Flying Aircraft; The Venus Hunters.

Auf deutsch erschienen als Der Block; Die Betoninsel; Der tote Astronaut; Die Zeitgräber.

Hierzulande ist James Graham Ballard ein wenig in Vergessenheit geraten, obwohl er zu den literarisch besten Science-Fiction-Autoren zählt. Ballard ist auch einer der erschreckendsten Autoren, manchmal entwirft er wahrlich alptraumhafte Szenarien. Für sein bestes Buch halte ich High-Rise, auf deutsch als Der Block erschienen. Wer diesen Roman gelesen hat, zieht nie in eine Hochhaus-Wohnung ein.

Klassiker

Autor: Jerome D. Salinger

Titel: Das Gesamtwerk.

J. D. Salinger ist eine Art Gott der literarischen Welt. Seine Werke sind für das Scheitern zahlreicher junger Autoren verantwortlich, die vergeblich versuchten, ihm nachzueifern. In den Schulen werden Jugendliche mit Salinger gequält, indem man sie zwingt, ihn im Unterricht zu lesen: Der sicherste Weg jedem Menschen einen Autor für immer zu verleiden. Literaturwissenschaflter analysieren seine Geschichten, ohne jemals zu begreifen, warum sie so gut sind. Armer Salinger! Kein Wunder, hat er mit dem Schreiben aufgehört.


Autor: Gottfried Keller

Titel: Die Leute von Seldwyla.

Durch Die Leute von Seldwyla wurde Gottfried Keller über Nacht zum Schweizer Nationalheiligen, obwohl er sich in dem Buch auf gemeinste Weise über die Schweizer lustig macht. Seine Geschichten von Seldwyla — einem erfundenen Ort — waren als Abrechnung gedacht und bescherten ihm sofortigen Großerfolg. Verschiedenste Dörfer und Städte in der Schweiz stritten sich darum, welche Ortschaft Gottfried Keller wohl mit Seldwyla gemeint haben könnte, und wollten die Ehre für sich beanspruchen, das nutzloseste und biederste Kaff des Landes zu sein.

Die in diesem Buch versammelten Erzählungen gehören mit zum Besten, was ich jemals gelesen habe. Ein Stück Weltliteratur.


Autor: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Titel: Das Gesamtwerk.

Hoffmann ist im Grunde genommen der Urvater der Fantasy, Tolkien eingeschlossen, und seine Geschichten sind bis heute lesenswert.


Autor: Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen

Titel: Der abenteuerliche Simplicissimus.

Ein hervorragender Roman, der seit seinem Erscheinen anno 1668 bis heute die Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat, mit dem ersten Antihelden der Literaturgeschichte.

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